Ich gebe zu, hier war es lange ruhig. Und die Sommerferien alleine sind nicht der Grund dafür. Der Hauptgrund ist der, dass ich beschlossen habe, eine Ausbildung zum Coach zu machen. Und ein weiterer, dass mir unerwartet ein toller Job angeboten wurde. Aber erstmal der Reihe nach:
Als ich vor rund einem Jahr damit anfing, den Blog zu schreiben, hatte ich zwei Ziele: Mir erstens alles von der Seele zu schreiben und zweitens anderen Frauen einen Lichtblick zu schenken. Nicht alles allzu negativ zu sehen, auch wenn dieses Alles danach schreit. Gleichzeitig ging ich zum Therapeuten, um die Trennung und den Verlust meines Vaters und anderer wichtiger Menschen zu verarbeiten und um eine einigermaßen funktionierende Mutter zu bleiben. Für alles im Leben gibt es den richtigen Zeitpunkt. So war die Therapie damals auch das Richtige. Irgendwann entdeckte ich Bücher. Solche, die mich darin bestätigten, dass alles gut werden würde. In gewisser Weise waren sie mein Strohhalm, und der Beweis dafür, dass ich auf dem richtigen Weg sei. Ich verschlang sie geradezu. Und bemerkte Fortschritte. Kleine Mini-Schritte in die richtige Richtung. Doch es ging mir nicht schnell genug.
Eines Tages stiess ich auf das Thema Coaching (oder es stiess auf mich?) und buchte einen Online-Kurs, bei dem ich gemeinsam mit anderen Frauen zu mir selbst finden sollte. Als Bonus gab es drei Einzelgespräche mit einem Coach, der individuell auf meine Themen eingeht. So lernte ich über das Innere Kind, über Weiblichkeit und Yin und Yang, über Glaubenssätze, Meditationen, Vision Boards und das Loslassen. Das war spannend, doch den Durchbruch schafften die drei Telefongespräche mit meinem Coach. Was war anders? Nun, sie, der Coach, stellte mir einfach die richtigen Fragen. Und noch während ich mich auf meiner Coaching-Reise befand wusste ich, dass es auch mein Weg sein würde: Ich wollte Coach werden. Ich wollte anderen Frauen helfen, und zwar nicht nur mit einem Blog oder täglichen Inspirationen auf Instagram. Ich wollte ihnen persönlich, individuell helfen. Noch ehe mein eigenes Coaching ganz zu Ende war, vor fünf Monaten, bewarb ich mich für die Ausbildung.
Und was soll ich sagen? Ich bin mittendrin, und es fühlt sich so richtig an. Ich durfte bereits einige Frauen begleiten, ihnen Impulse schenken und die richtigen Fragen stellen. Anderen dabei zuzusehen, wie sie mit meiner Hilfe wachsen, besser werden, ist für mich die grösste Belohnung.
Einige Monate später öffnete sich noch eine weitere Tür. Mein Engagement als Freiwillige, das ich vor zwei Jahren bei der Nachbarschaftshilfe in unserer Stadt begann, wurde so wertgeschätzt, dass man mir anbot, die Leitung ebendieser zu übernehmen. Auch helfen, nur eben anders.
Und ja, nebenberuflich bin ich weiterhin Mutter dreier Kinder, die versucht, sich endlich mehr um sich selbst und ihre Bedürfnisse zu kümmern. Mit meiner Reise bin ich sicher noch lange nicht im Ende. Im Gegenteil, sie hat erst begonnen. Und ich werde euch hier weiterhin mitnehmen und über all das schreiben, das raus will oder das gesagt werden darf. Nur bin ich mit meinen Gedanken momentan woanders.