Diese Frage wurde mir neulich gestellt, und ich wusste tatsächlich keine Antwort darauf. Ich bin 42. Ich fühle mich nicht wie 25. Mit 25 hatte ich definitiv weniger Falten. Und ich konnte mehrere Tage am Stück durchfeiern. Ich war frei und lebte in den Tag hinein. Doch ich war auch naiv und lange nicht so selbstbewusst oder stark, körperlich wie psychisch, wie heute. Ich war keine Mutter, die einzige Verantwortung, die ich tragen musste, war für mich selbst. Ich hatte im Job immer wieder das Gefühl, nicht ernstgenommen zu werden, obwohl die Männer mir an den Lippen hingen. Ich wollte es jedem recht machen und konnte nicht Nein sagen. Und vegetarische Ernährung waren für mich damals Spaghetti mit Pesto. Jeden einzelnen Tag.
Nein, ich will gar nicht mehr 25 sein. Oder 30. Ich will mich wie 42 fühlen. Wer sagt denn, dass ü40 bedeutet, dass man/frau «alt» ist? Wir sollten aufhören, uns mit der Generation unserer Eltern und Grosseltern zu vergleichen.
Meine Grossmutter war bei meiner Geburt etwa 50, in meiner Erinnerung an die Kindheitstage war sie schon immer die ältere Dame mit ergrautem Haar, einem Kopftuch und verstaubten Ansichten. Heute habe ich Frauen in meinem Freundeskreis, die selbst Anfang 50 sind. Sie sind voller Lebensfreude, haben einen tollen Stil, gutbezahlten Job und lieben es, das Leben zu feiern. Sie leisten sich grosse Urlaube und Designerhandtaschen, erklären Laurent Perrier zu ihrem Lieblingschampagner und tragen mörderische Heels. Welchen Sinn hat es da, sich jünger fühlen zu wollen, wo man doch JETZT (all das) erreicht hat, wovon man mit Mitte 20 noch träumte? Es ist nicht die Zahl, die uns älter macht. Es sind unsere Ansichten. Unser Kopf.
Kürzlich war ich bei einer Gesichtsbehandlung. Am Ende stellte ich der Kosmetikerin die Frage, wie alt meine Haut aussehe. „Wie Ende 20“ lautete die Antwort. Nun, das ist natürlich die Übertreibung des Jahrhunderts, aber etwas Wahres ist sogar dran. (Wahrscheinlich hätte ich sonst auch gar nicht gefragt.) Von nichts kommt nichts, wie man so schön sagt. Wenn wir nur 10 Minuten am Tag in unsere Hautpflege und 30 in unseren Körper investieren, was gerade mal 3% der Zeit ist, die uns zur Verfügung steht, gibt es zur Belohnung sichtbare Erfolge. Wenn wir am Puls der Zeit bleiben, mit unseren Kindern auf Augenhöhe sprechen und nicht von oben herab, uns für alles interessieren, Neues erlernen, unseren Horizont ständig erweitern, positiv bleiben und das Leben feiern, bleiben wir jung. Unabhängig von unserem Alter.
Was mich noch von meinem 25-jährigen Ich noch unterscheidet? Vor 15 Jahren habe ich mir um diese Dinge keine Gedanken gemacht.