Kürzlich las ich das Buch „Danke, liebes Universum“ von Anjana Gill. Das Prinzip ist wie folgt: Man wünscht sich etwas, oder vielmehr man geht davon aus, dass etwas Bestimmtes (und Positives) innerhalb eines festgelegten Zeitraums passiert und bedankt sich dafür. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit wird es genau so eintreffen. Und falls das Universum nicht in der vorgesehenen Zeit liefert – nun, dann verlängert man einfach etwas die Frist.
Nein, das hier soll keine Buchbesprechung werden. Das Buch ist herzlich, es liest sich leicht, doch das Rationale in mir begann sofort mit dem Hinterfragen. Und die Erkenntnisse, die ich für mich gewonnen habe, sind diesen Blogeintrag mehr als wert.
Die (Ehemals-)Schwangeren können das sicherlich bestätigen: Sobald man von der eigenen Schwangerschaft erfährt, scheint es um einen herum nur noch Schwangere zu geben. Als hätten alle Paare zur gleichen Zeit die gleiche Idee gehabt. Ungefähr so verhält es sich mit den Wünschen. Die Autorin lässt den Leser ein paar Probedurchläufe machen: Mal wünscht man sich – spasseshalber – einen roten Luftballon, mal einen Elefanten. Was passiert nun, wenn man den Wunsch laut ausgesprochen oder gar (wie sie es auch empfiehlt) aufgeschrieben hat? Unbewusst achtet man nun darauf, wann man dem Ballon bzw. dem Elefanten begegnet. Hat bei mir in beiden Fällen in nur wenigen Stunden geklappt. Oder: „Ich wünsche mir eine Überraschung. Eine positive Überraschung.“ Meine Freundin kam kurze Zeit später spontan auf einen Tee vorbei. Wäre wahrscheinlich sonst „einfach nur schön“ gewesen, nun aber konnte ich das Treffen so einordnen. Und habe mich umso mehr gefreut.
Nun kommen wir ans Eingemachte: Was soll ich mit einem Ballon? Und einen Elefanten brauche ich nun wirklich nicht. Wie wäre es mit Erfolg? Und bei der Gelegenheit einem Traummann! Man soll die Wünsche übrigens recht präzise äussern, aber sich nicht zu sehr an Details festhalten. Und erst recht nicht zu konkret werden (also „den Traummann Andreas, der kürzlich gegenüber eingezogen ist“). Begründung: Das Universum weiss am besten, was gut für dich ist. Im Zweifel ist es nicht Andreas aus 201 sondern Martin aus 302. Nüchtern betrachtet würde ich sagen, dass die Chancen geringer werden, je konkreter die Vorstellung. Was geschieht nun mit mir, sobald ich mir eine erfolgreiche Zukunft und den Traummann gewünscht habe? Ich gehe in erster Linie viel offener durchs Leben. Sehe Zufälle als Zeichen, nutze alle mir zur Verfügung stehenden Chancen und… lächle! Weil, der Traummann könnte ja jeden Moment um die Ecke kommen. Ich achte auf mein Äusseres und auf die Aussenwelt. Und siehe da: Es wird geflirtet, es findet Blickkontakt statt, ich werde angelächelt. Das ist womöglich auch früher schon passiert, nur war mir das nie aufgefallen.
Und nun noch ein wichtiges Detail: Wünsche sollen immer positiv sein. Und von positivem Denken begleitet werden. Von positiven Bildern. Wie eine Prinzessin male ich mir meine Zukunft aus und freue mich darauf. Positives Denken zieht Positives an. Negatives das Negative. Das ist auch nicht neu, schliesslich gibt es nicht umsonst Sprüche wie „Wenn’s kommt, dann dicke“ oder „Ein Unglück kommt selten allein“ und zig Bücher zum Thema „Gesetz der Anziehung“. Also darf man nicht jemand anderem ein grosses Hautekzem wünschen. Nicht im Gesicht und auch nicht an bedeckten Stellen. Aber reine Haut, das geht. Am besten sich selbst.
Wer es im Detail wissen möchte, liest am besten das Buch (oder ein anderes zu diesem Thema). Wer positiv ins Neue Jahr starten will, in der Zuversicht, dass es ein grossartiges wird, fängt am besten gleich damit an.