Höre nur auf Menschen, die schon dort sind, wo du hinwillst. 

Dieser Satz aus einem Podcast, der mir von einer starken Frau empfohlen wurde, hallt noch immer nach. Wie oft lassen wir uns von unserem Umfeld ausbremsen, negativ beeinflussen? Wie oft stösst die – gerade eben noch gefühlt tollste – Idee auf Kritik? Wie oft kommen Warnungen, weil es jemand gut mit einem meint? Oder hochgezogene Augenbrauen?

Nein, nicht falsch verstehen: Jeder darf seine Meinung frei äussern. Immer. Aber man muss sie sich nicht immer zu Herzen nehmen. Nicht immer darauf hören. Und vor allem, sich nicht an Menschen orientieren, die selbst viel zu zaghaft, zu ängstlich sind, um ins kalte Wasser zu springen. Sei es im Job, der Selbständigkeit oder nach einer Lebenskrise.

Suche dir Vorbilder aus. Andere starke Frauen – oder auch Männer -, die bereits etwas geschafft haben, das du dir zum Ziel gesetzt hast. Die bereits dort sind, wo du hin möchtest. Klingt einfach, in der Theorie.

Doch nun kommen wir zum nächsten «Problem»: Viele von uns wissen gar nicht, wer ihre Vorbilder sind. Wir sind keine Kinder mehr, die so schön sein wollen wie Schneewittchen, so abenteuerlustig wie Pippi Langstrumpf oder so stark wie Superwoman. Wir orientieren uns oft an Menschen, die als echte Vorbilder gar nicht taugen. An Influencern, die nur sich selbst darstellen. An Prominenten, deren Leben aus Schönheit und deren Pflege besteht oder Überfliegern, die zwar beruflich erfolgreich, jedoch emotional eher defizitär sind. Dabei müssen wir uns gar nicht für eine Person entscheiden. Für jedes persönliche Ziel kann es ein/e Andere/r sein, zu der/dem man aufschaut. Niemand ist vollkommen und muss auf ein Podest gestellt werden. Es zählt vielmehr, für welche Eigenschaften du dich bei den Personen entscheidest.

Hier noch ein kleiner Ausflug in die Psychologie: In den 70er Jahren entdeckte der russische Psychotherapeut Vladimir Raikov eine Methode, die er «das geborgte Genie» nannte. Dazu hypnotisierte er seine Patienten und suggerierte ihnen, sie seien jemand anderer, zum Beispiel Albert Einstein. Anschliessend gab er ihnen eine Aufgabe oder ein Problem, dass die Probanden lösen sollten. Die Ergebnisse waren allesamt überwältigend und genial. Was bei Raikov zu dem Rückschluss führte, dass diese klugen Lösungswege in den Menschen bereits die ganze Zeit geschlummert hatten und sie durch die tiefe Entspannung der Hypnose in die Lage versetzt wurden, diese hervorzuholen.

Unbewusst praktizieren fast alle Menschen das bereits in ihrem Alltag: Sie versetzen sich in ihren Vorgesetzten, in die Kollegin oder den Freund und stellen sich die Frage «Was würde er/sie tun?». Wenn wir nun einen Schritt weiter gehen und uns in Menschen versetzen, die wir in dem bestimmten Gebiet als Vorbilder sehen, wären wir dann nicht in der Lage, Grösseres zu leisten? Es steckt alles in uns, wir müssen nur den richtigen Schlüssel finden, diese Tür zu öffnen.


4 Gedanken zu “Höre nur auf Menschen, die schon dort sind, wo du hinwillst. 

Schreibe eine Antwort zu new-me.blogAntwort abbrechen