New Mum – aller Anfang ist schwer

Es ist da! Der erste Schrei, das erste Mal Saugen an der Brust, der Duft, dieses einzigartige, einmalige Parfum des neuen Erdenbürgers, das neun Monate lang in Deinem Bauch war. Es ist Liebe auf den ersten Blick, aber im Grunde hast Du es bereits die ganze Zeit geliebt. Die Hormone tun ihr Übriges, und nun, von einem Moment auf den anderen, hast Du eine neue Bezeichnung, eine neue Rolle, eine Lebensaufgabe: Mama.

Es ist der tollste, aber auch anstrengendste und undankbarste Job, der Dich von nun an erwartet. Die Gefühle gleichen einer Achterbahnfahrt, alles ist neu, es gibt ein Davor und ein Danach, und so sehr Du auch meinst, Du seist noch immer die Gleiche – Du bist es nicht. Nicht für Dich, und nicht für Deinen Partner. Du hast etwas Wundervolles geschafft, Ihr beide, und Du darfst stolz auf Dich sein.

Doch die Ernüchterung kommt leider viel zu schnell. Schlaflose Nächte. Überforderung. Stress. Milchstau. Brustentzündung. Stillprobleme. Koliken. Babyblues. Darauf kann man sich nicht vorbereiten. Und ja, jedes Baby ist anders. Es gibt sie auch, die Acht-Stunden-in-der-Nacht-Schläfer. Die zufriedenen, die nur einen Laut von sich geben, wenn sie Hunger haben. Auch ich selbst hatte einmal das Vergnügen. Jedoch ist das nicht die Realität. Die Realität holt einen ein, wenn man – gerade bei Erstgeborenen – am Abend feststellt, dass man noch immer seinen Pyjama trägt. Wenn man nach Kaki riecht und erst Stunden später den braunen Fleck auf dem T-Shirt entdeckt. Wenn man feststellt, dass man seit Tagen nicht mehr geduscht hat. Und dass man keine Privatsphäre mehr hat, nicht einmal im Bad. Wenn man vor lauter Müdigkeit nicht einschlafen kann und bei jedem noch so kleinen Geräusch des Babys wieder hellwach ist. Und vor allem, wenn man alleine mit dem Baby ist und keiner da ist, der einem hilft.

Es ist ein Reifeprozess, auch für die Mutter. Das zu leisten, macht eine Frau stärker. Aber es erfordert auch sehr viel Kraft. Und all die wohlgemeinten Ratschläge von der eigenen Mutter, der Schwiegermutter, den Freundinnen, der Hebamme oder der Tausenden von Ratgebern lassen einem den Kopf nur noch mehr schwirren. Was ist nun richtig? Das Baby im eigenen Bett schlafen zu lassen? Oder bei sich? Werde ich es nachts erdrücken? Höre ich es, wenn es in seinem Zimmer weint? Isst es genug? Warum weint es am Abend? Muttermilch oder Fläschchen? 

Zunächst das Wichtigste: Vertrau auf Deine Intuition. Du alleine weisst am besten, was Deinem Kind guttut. Du kennst es besser als jeder andere. Alle meinen es gut mit Dir, wenn sie ihre Tipps Dir gegenüber kundtun. Es ist alleine Deine Entscheidung, welche Du umsetzt, bei welchen Du genauer hinhörst. Denn ganz ehrlich: Auch nach drei Geburten kann ich von mir behaupten, das erste Mal sei das schwerste gewesen. Das erste Jahr als Neu-Mama war das anstrengendste und herausforderndste für mich. Alles war neu, alles musste erst gelernt werden, jeder Handgriff, jeder Gesichtsausdruck. Gib Dir Zeit. Sei geduldig mit Dir selbst. Hole Dir Hilfe, wo immer Du kannst. Hole Dir Schlaf, wann immer es möglich ist. Wir neigen gerne dazu, die Nickerchen des Babys für den Haushalt zu nutzen oder die Erledigungen. Ein ordentlicher Haushalt macht Dich aber nicht zufriedener. Lege Dich zu Deinem Kind, geniesse die Ruhe, sauge den Duft ein, entspanne Dich. Eine entspannte Mama ist für alle viel wertvoller als eine saubere Wohnung. Lass Dir Deine Einkäufe liefern, benutze ein Tragetuch oder eine Babytrage (ich muss zugeben, mit einem Tragetuch kam ich nicht so gut klar, mein Favorit war die Manduca Trage – probiere es einfach aus!). Irgendwann wirst Du ein solcher Profi, dass selbst Stillen damit möglich sein wird. Und gönne Dir auch Zeit für Dich! Etwas Sport hilft Dir gegen den Babyblues und schenkt Dir neue Energie. Und ja, das geht auch mit Baby! Wie, zeige ich Dir bald mit meinen Fitness-Videos. Babys lieben es, wenn man sie mit einbindet. So viel Action erleben sie sonst nicht. Länger als 10 Minuten sollte das Programm nicht dauern, aber dafür umso intensiver sein. Nach ein paar Mal wirst Du feststellen, dass es Dir immer leichter fällt. Deine Ausdauer wird steigen, Du spürst Deine Muskulatur, Dein Selbstbewusstsein wächst – Du fühlst Dich rundum wohler. 

Schliesslich gibt keinen Grund, warum eine Mutter unattraktiver sein sollte, als eine Frau ohne Kinder. Sei stolz auf Dich und zeige es allen!


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